Bunker 182 und 183 – MG Kasematte

Der Westwall, von den Westalliierten auch Siegfried-Linie genannt, war ein über etwa 630 km verteiltes militärisches Verteidigungssystem entlang der Westgrenze des Deutschen Reiches, das aus über 18.000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren bestand. Er verlief von Kleve an der niederländischen Grenze in Richtung Süden bis nach Grenzach-Wyhlen an der Schweizer Grenze.

Hitler ließ die Anlage ab 1936 planen und zwischen 1938 und 1940 errichten. Der Westwall nahm folgende Entwicklungsschritte:
Nach der Wiederbesetzung des Rheinlandes wurden ab 1936 lediglich vereinzelt und verstreut Bunker gebaut.
Die Planungen für die Systeme Befestigungen zwischen Mosel und Rhein sowie am Oberrhein im Jahr 1937.
Ein viertes System, die Befestigungen Niederrhein und Eifel, sollte die Kette mit Befestigungsanlagen ab 1938 bis in Höhe der Nordgrenze Belgiens an der niederländischen Grenze (Dreiländereck Vaals bei Aachen) verlängern. Diese Phase wird auch Pionierbauprogramm 1938 genannt.

Ab Mai 1938 wurden die ursprünglichen Planungen, die nur noch den Bau von Befestigungslinien im Stellungsausbau unter dem Namen Limes-Programm vorsahen, drastisch verändert. Zudem wurden die verwendeten Bunkertypen – Regelbauten genannt – vereinfacht bzw. standardisiert, damit sie von der Organisation Todt schneller gebaut werden konnten. 1939 war der Bau der Bunker des Limes-Programms noch längst nicht abgeschlossen, als die im Bau befindlichen Stellungen mit neuen Regelbauten erweitert wurden. 1940 verlangsamte sich der Ausbau und wurde nach dem Westfeldzug (Mai/Juni 1940) eingestellt. 1944 führte die erneute Bedrohung der deutschen Westgrenze durch die herannahende Front zur Reaktivierung der technisch oft veralteten Befestigungsanlagen. An dieser Stelle standen die Westwall Bunker 182 und 183. Es handelte sich vermutlich um Regelbau-Typ 135 MG-Kasematte.

Im oberen Teil der Bunker befanden sich Kampf- und Bereitschaftsraum für fünf Mann, im unteren Teil die Gasschleuse und in dem schmalen Bereich die Flankierungsscharte und der Notausstieg. Als rückwärtige Stellungen flankierten sie 43 weitere Bunkeranlagen, die auf Vichter und Mausbacher Gebiet, d. h. von Jägersfahrt bis Burgholzer Graben die erste Verteidigungslinie bildeten. Der MG-Kampfraum liegt bei dieser Anlage quer zur angenommenen Feindrichtung und diente zum flankierenden Einsatz des Maschinengewehrs. Während der Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs wurde dieser Teil des Westwalls von den anrückenden amerikanischen Truppen spätestens am 18. September 1944 eingenommen.

Informationen zur Lage / Lokation

🧭 50.754823 N 6.286375 O
Gemarkung Gressenich (4255), Flur 20, Flurstück 38
Eigentümerin Stadt Stolberg

Bildergalerie

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