Eingestürzter Schacht „Neuer Simon“

Im Hintergrund ist ein dolinenartiger Krater von mehreren Metern Durchmesser und Tiefe zu sehen. Dieser ist ein verbrochener (eingefallener) Schacht des Betriebspunktes „Neuer Simon“ (roter Kreis). Wie im nebenstehenden Grubenbild ersichtlich, wurde ausgehend vom Hauptbetriebspunkt Diepenlinchen ein Versuchsstollen ab ca. 1871 weiter nach Osten vorgetrieben, in der Hoffnung, weitere Erznester und Stockwerke zu finden.

1872 wurde ein kleines Erznest nordwestlich von diesem Punkt gefunden (roter Kasten auf der Karte), das aber bereits 1875 abgebaut erscheint. 1877 wurden weitere, jedoch nicht abbauwürdige Vererzungen südlich hiervon entdeckt (kleiner blauer Kasten). Unter dem hier befindlichen Krater wurden 1881 bis 1883 Vererzungen aufgefunden. Alle scheinen nicht abbauwürdig gewesen zu sein, weshalb man offensichtlich eine weitere Mutung unterhalb der 63 m (31 Lachter) Sohle unterließ. Mit Ausnahme des ersten angesprochenen Schachtes, der als „Wetterschacht“ eingezeichnet ist, sind alle anderen Schächte ohne Namen.

Die mit dem blauen Kasten markierten Schächte schneiden einen Wassergraben, der bei starkem Regen das Wasser oberhalb des Versuchsstollens mit Hilfe des Widtmannstollens bis in die Vicht (ca. 4,5 km entfernt) entwässert.

Schachtverbruch: Hiermit bezeichnet man ein meist plötzliches Abgehen der Schachtverfüllung bei verfüllten Schächten. Man erkennt das an der Tagesoberfläche oft an der Kontur des ehemaligen Schachtes ab oder es bildet sich ein trichterförmiger Krater.

Meist wurden ungeeignete Versatz- oder Verbruchmassen verwendet, die auf im Schacht an Ausbauten befestigten Bühnen geschüttet wurden. Durch Versagen des Ausbaus verrutschte die Versatzsäule oder die Abdeckplatte brach ein, wie auch hier geschehen.

(Text: Jens Mieckley)

Informationen zur Lage / Lokation

🧭 50.774552 N 6.284698 O
Betriebspunkt Simon

Weiterführende Informationen

Rb-Sr Alter und Sr-Pb Isotopencharakteristik von Gangmineralisationen in paläozoischen Gesteinen am Nordrand des linksrheinischen Schiefergebirges (Raum Stolberg-Aachen-Kelmis) und Vergleich mit den rezenten Thermalwässern von Aachen-Burtscheid

Von der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen

zur Erlangung des akademischen Grades einer Doktorin der Naturwissenschaften genehmigte Dissertation vorgelegt von Dipl. Min. Maria Chatziliadou aus Leverkusen, Deutschland

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