Transport des Fördergutes zur Aufbereitung

Zwischen den im Hintergrund sichtbaren Kastanien ist noch die Schotterung der ehemaligen Pferdebahn zu sehen. Wie auch an dieser Stelle wurden andernorts die ersten Eisenbahnen auf eisenbeschlagenen Holzbohlen von Pferden gezogen.

Die Pferdebahn verband die Förderschächte der „Zufriedenheit“ mit der Aufbereitung der „Albertsgrube“. Hier – und nicht wie ursprünglich geplant auf dem Gelände der „Zufriedenheit“ – waren die Anlagen zur Erzaufbereitung installiert. An der Stelle dieser Station biegt die ursprüngliche Wegführung vom Napoleonsweg ab, der damals noch nicht durchgängig bis zur Aufbereitung der „Albertsgrube“ führte, sondern stattdessen von hier direkt in die heutige Hastenrather Straße mündete.

Die Familie Meyer betrieb diese Pferdebahn – genauso wie eine weitere Pferdebahn – zwischen dem heutigen Hastenrather Steinbruch und der Concordia Hütte (Eschweiler). Hierzu hatte Robert Meyer 1911 über 40 Pferde in seinem Fuhrbetrieb.

Am 27. Februar 1851 wurde die Genehmigung einer Blei- und Zinkerz-Aufbereitungs-Anstalt beim Schacht Henriette im Grubenfeld Zufriedenheit erteilt. Jedoch erfolgte die Errichtung der genehmigten Erzaufbereitungsanlage nicht wie beantragt beim Schacht Henriette, sondern unterhalb des Maschinenschachtes der Albertsgrube (siehe Schild „Albertsgrube“).

Als Grund hierfür ist der nie durchgängig ausgebaute Wasserhaltungsstollen (60 m Sohle) anzusehen, dessen geplante Gesamtlänge 500 Ruthen (1.883 m) betrug, dessen Fertigstellung vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben wurde.

Um die geförderten Erze der Schächte der Zufriedenheits-Konzession aufzubereiten, musste dementsprechend eine Pferdetransportbahn errichtet werden.

Die hier abbiegende Bahn wurde mit Genehmigung des Antrages vom 3. Januar 1906 durch eine neue Bahntrasse ersetzt. Diese verlief über den durchgängig angelegten Napoleonsweg. Dadurch musste weniger Höhengefälle überwunden werden.

Trotzdem war der Betrieb der neuen Bahn nicht gerade einfach, weil es auf ihr oft zu Entgleisungen kam. Die alte Bahn wurde deshalb aufgegeben und verfiel.

(Text: Jens Mieckley)

Informationen zur Lage / Lokation

🧭 50.776002 N 6.266447 O
Gemarkung Stolberg (4261), Flur 23, Flurstück 199;
Eigentümerin Stadt Stolberg

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