Vor 1863 eigenständig, dann Teil der Albertsgrube

An dieser Stelle befanden sich die Grubengebäude, Abraum- oder Bergehalde und die ursprünglichen Schächte der Grube „Zufriedenheit“. Die Grube wurde 1829 durch Wilhelm Bilstein (Werth) und Christian Bengel (Mausbach) konzessioniert.

Die Grube wurde 1847 durch Jacob Bredt gekauft und in seine Kommanditgesellschaft eingebracht, zu der auch die Albertsgrube gehörte. Nach Weiterverkauf wurden beide Gruben 1863 unter J. W. Schmalenbach zur „Albertsgrube“ vereinigt.

Die Hauptschächte der „Zufriedenheit“ waren neben dem Schacht „Zufriedenheit“ die Schächte „Luise“, „Henriette“, „Kuckuck I und II“, der „Felixschacht“ sowie ein Versuchsschacht und ein Wetterschacht. Bis auf „Schacht Zufriedenheit“, „Kuckuck I“ und „Felixschacht“ zeichnen sich alle übrigen Schächte dadurch aus, dass diese als tiefe Krater hier im Gelände auffindbar sind.

Die Halde „Zufriedenheit“ wurde abgetragen, um im Strassenbau Verwendung zu finden. So sind z. B. weite Teile des Napoleonsweges mit dem Abraum geschottert. Die Freifläche des ehemaligen Grubengeländes im Hintergrund zeichnet sich aufgrund der Hinterlassenschaften des Erzabbaus durch eine reiche Galmeiflora aus.

Galmeiflora (Violetum calaminariae): Der Ausdruck bezeichnet die Pflanzengesellschaft, welche vorwiegend auf trockenen, nährstoffarmen Kalkböden beheimatet ist, in dem die Erze der Galmeiparagenese an der Oberfläche anstehen. Durch den hohen Schwermetallgehalt im Boden, der für die meisten Pflanzen toxisch ist, entstehen hier Nischen für schwermetalltolerante Arten (sogenannte Metallophyten), die an anderer Stelle von stärkeren Pflanzen verdrängt werden, hier aber bestehen können.

Die Galmeiflora setzt sich insbesondere aus den folgenden Arten zusammen:
Das gelbe Galmeiveilchen (Viola lutea calaminaria), welches weltweit nur in Stolberg und Kelmis vorkommt, die Galmeigrasnelke (Armeria maritima halleri), das Galmeitäschel (Thlaspi caerulescens calaminare), die Frühlingsmiere (Alsine verna), der Taubenkropf (Silene vulgaris humilis), der Schafschwingel (Festuca ovina).

(Text: Jens Mieckley)

Informationen zur Lage / Lokation

🧭 50.774766 N 6.265017 O
Gemarkung Stolberg (4261), Flur 23, Flurstück 199;
Eigentümerin Stadt Stolberg

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