Schacht der Grube Zufriedenheit

An dieser Stelle befindet befindet sich der sogenannte Felixschacht. Auf drei Sohlen wurde hier in vergleichbar geringer Tiefe (bis ca. 80 m) abgebaut. Neben dem Hauptschacht bestanden noch ein Versuchsschacht und der Felixschacht (neu), von denen aber oberirdisch keine Reste mehr erkennbar sind.

Am Felixschacht ist sehr gut die sogenannte Hängebank erkennbar, in deren Mitte eine leichte Vertiefung den eigentlichen Schacht anzeigt. Es bestehen keine bekannten Aufzeichungen zum Felixschacht, sodass nur indirekt aus dem Grubenbild geschlossen werden kann, dass dieser Bereich relativ aus der Anfangszeit der Grube stammen muss, weil die Teufenangabe immer noch in Lachter statt in Meter angegeben ist.

Ein Lachter (entspricht 2,09 m) ist ein altes Bergbaumaß, das in Preussen 1872 durch das metrische System ersetzt wurde. Ferner lässt sich aus dem Grubenbild schließen, dass der Schacht Felix (neu) kein abbauwürdiges Vorkommen antraf, da hier keinerlei Gänge abzweigen. Der Felixschacht gehörte zur ursprünglichen Konzession „Zufriedenheit“, die 1862 mit der Albertsgrube fusionierte.

Hängebank: Der Name bezeichnet die Anlage an der Tagesöffnung eines Schachtes, an der der Übergang zwischen Schachtförderung in den übertägigen Weitertransport stattfindet.

Der Wortursprung stammt aus dem vorindustriellen Bergbau und bezeichnet den Ort, an dem das Fördergefäß in den Schacht eingehängt wird. Von der Hängebank ausgehend wird die Schachttiefe gemessen.Gemäß des „Deutschen Wörterbuchs von Jacob und Wilhelm Grimm“ bezeichnet man eine Hängebank als „… die beiden langen Hölzer des obersten Gevierts eines Treibschachtes, über welchen die Kübel ein- und ausgehängt werden; …daher auch allgemeiner die Mündung eines Schachtes.“

Bei Anlage eines Schachtes wurden, wie hier am Felixschacht, in der Frühzeit des Bergbaus die Berge oft direkt rings um die Schachtöffnung abgekippt. Auf diese Weise entstand um die Schachtöffnung herum eine Rundhalde.

Erst durch Dampfmaschinen wurde es möglich, die Berge mitsamt den Hunten (den Förderwagen) zutage zu fördern und die Berge dann einfacher abzutransportieren.

(Text: Jens Mieckley)

Informationen zur Lage / Lokation

🧭 50.778242 N 6.269201 O
Gemarkung Stolberg (4261), Flur 23, Flurstück 199;
Eigentümerin Stadt Stolberg

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