Eine Siedlung beiderseits des Römerweges

Die frühesten Siedlungsaktivitäten in Krewinkel lassen sich nur indirekt über die Römerstraße nachvollziehen, die den Ort durchquert. Römerstraßen folgten häufig den Höhenlinien aus verteidigungstechnischen Gründen, und die Streckenführung an dieser Stelle bot einen weiten Blick ins Aachener, Jülicher und Dürener Land. Diese Straßen verbanden in erster Linie größere Siedlungen und waren als Fernstraßennetze zu verstehen. Es ist anzunehmen, dass die Straße zuerst gebaut wurde und die Ansiedlung von Krewinkel erst anschließend entstand. Die Anlieger profitierten dabei sowohl vom Schutz der ständigen militärischen Präsenz als auch von wirtschaftlichen Möglichkeiten, etwa durch das Anbieten von Herbergen oder Verpflegung für Reisende und deren Tiere.

Leider ist nichts über den Zeitpunkt der Entstehung des Ortes bekannt. Im Jahr 1336 wird aber unter den Schöffen von Gressenich schon ein „Heynone de Krewinckel“ (Heyno von Krewinckel) erwähnt.

Die Schreibweise des Ortsnamens hat sich im Lauf der Jahrhunderte immer wieder geändert. Bei der Durchsicht alter Dokumente findet man folgende Namen:

Krewinckel 1336
Crewinckel 1470
Crewinckell 1513
Krähewinkel 1531
Krehwinckel 1569
Krehewinckell 1648
Krehwinkel 1708
Kriewinkel 1787
Kriewinckel 1810

Bereits im Jahr 1731 findet sich die Schreibweise in der heutigen Form.

Pfarrer Ortmanns deutete den Namen auf die Krähen, die bei Aufdringlichkeit in den rechten Winkel zurückgewiesen worden seien, doch hierfür gibt es keine gesicherten historischen Belege.

Der alte Römerweg bildete von 844 bis 1796 zugleich die Grenze zwischen dem Besitz des Klosters Kornelimünster und dem der Herzöge von Jülich, sodass Krewinkel ursprünglich geteilt war. Der westlich der Straße gelegene Teil gehörte zunächst zum fränkischen Königshof Gressenich (Grasciniacum) und wurde am 26. März 844 durch Ludwig den Deutschen dem Kloster Kornelimünster mit allen Hörigen und Rechten geschenkt.

Informationen zur Lage / Lokation

🧭 50.758742 N 6.292620 O
Gemarkung Gressenich (4255), Flur 46, Flurstück 75
Eigentümerin Stadt Stolberg