Bergbautechnik der früheren Zeit
Gegenstand des alten „Pingen- und Packen-Bergbaus“ im Stolberger Revier war neben Kohle, Blei- und Eisenerzen insbesondere das Galmeierz. Letzteres machte die Messingherstellung erst möglich.
Der Bergbau auf Eisen, Blei und Galmei lässt sich in diesem Raum bis in die Römerzeit zurückverfolgen. Die Bezeichnung „Pingen und Packen“ bezieht sich einerseits auf die Art und Weise der Grubenverleihung, der sogenannten „Packenberechtigung“, sowie andererseits auf die nach Schließung der Grubenbetriebe zurückbleibenden Bodenvertiefungen („Pingen“).
Im alten „Pingen- und Packen-Bergbau“ wurde das anstehende Galmeierz, das meistens nur bis wenige Meter unter den Grundwasserspiegel reichte, im Tagebau erschlossen. Bei den nur gering entwickelten technischen Hilfsmitteln der damaligen Zeit wurden in trockenen Jahren Abbautiefen von 40 bis 50 Metern erreicht.
Diese Art des Bergbaus wurde überwiegend im Eigenlöhnerbetrieb durchgeführt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die meisten Galmeilagerstätten im Stolberger Raum bereits weitestgehend abgebaut.
Um den Galmeibedarf der ständig wachsenden Stolberger Metallindustrie zu decken, mussten größere Mengen an Erz gefördert werden, wodurch ein Vorrücken in zunehmende Abbautiefen erforderlich wurde.
Diese Entwicklung führte um die Mitte des 19. Jahrhunderts zum industriellen Tiefbaubetrieb auf dem Grubenfeld „Diepenlinchen“.
Früher bot sich an dieser Stelle dem Betrachter eine Pingenlandschaft. Über die Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts wurden die Flächen von den Landwirten jedoch wieder eingeebnet. Das Foto des ehemaligen Grubenfeldes Breinigerberg soll einen Eindruck des früheren Geländes von Diepenlinchen
vermitteln.
Informationen zur Lage / Lokation
🧭 50.754842 N 6.282397 O
Gemarkung Gressenich (4255), Flur 48, Flurstück 369
Eigentümerin Stadt Stolberg
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