Ein historischer Weißdornbaum in Mausbach
Bei dem „Franzosenkreuz“, das in der Literatur auch den Beinamen „Zum toten Franzosen“ trägt, handelt es sich um das älteste bekannte Kriegergefallenen-Denkmal in Mausbach. Errichtet wurde es laut Inschrift im Jahr 1812 und weist an dieser Stelle auf ein Massengrab gefallener französischer und russisch-preußischer Soldaten hin.
Das Datum der Errichtung ist zweifelhaft. Die Jahreszahl verweist hier möglicherweise, auf Napoleons Niederlage im Russlandfeldzug im Dezember 1812 und den damit verbundenen Rückzug der französischen Armee.
Dem Bericht des Pfarrers und Ortschronisten Ortmanns zufolge kam es im Zuge der sogenannten „Befreiungskriege“ 1813 in Mausbach zu einem „Verfolgungskampf“. Ein Teil der französischen Truppen, der die alte Römerstraße zwischen Köln, Düren und Aachen zum Rückzug nutzte, wurde hier von dem verbündeten russisch-preußischen Heer eingeholt. Die Gefallenen des Kampfes wurden in einem Massengrab begraben. Auf dem Grab wurde ein Holzkreuz aufgestellt und ein Weißdornstrauch, der
Jahrzehnte unter Naturschutz stand, gepflanzt.
Im Zuge einer Renovierung des Denkmals 1985 musste der Baum entfernt werden und auch das alte Holzkreuz wurde durch ein neues Kreuz, das der Tischlermeister Erich Kutsch stiftete, ersetzt. Die Höhe des neuen Kreuzes beträgt 230 cm und die Breite 100 cm. Der Korpus aus Metall wurde beibehalten. Das
Emaille-Schild mit der Inschrift „INRI“ wurde durch ein Metallplättchen ersetzt und am Kreuzfuß ein Querholz mit der Inschrift „Franzosen Kreuz 1812“ angebracht.
Textquelle: Matthias Hürtgen, Ein historischer Weißdornbaum in Mausbach (1931); Werner Schindler, Kleindenkmäler, Kapellen und Wegkreuze in Stolberg (Arbeitstitel, 2022)
Informationen zur Lage / Lokation
🧭 50.760838 N 6.281537 O
Gemarkung Gressenich (4255), Flur 18, Flurstück 97
Eigentümer (privat)
