Der Heiligen Muttergottes zu Ehren
Das kleine Bethaus an der Vichter Straße, zwischen den Häusern 105 und 107, erinnert an die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648). Vermutlich entstand das weiß verputzte Kapellchen aus Bruchsteinen im Jahr 1637. Ursprünglich lag es an einer alten Wegverbindung: Die von Düren kommende Römerstraße führte direkt am Kapellchen in Fleuth vorbei nach Stollenwerk. Im Volksmund ist es als „Et Flöhter Kapellche“ bekannt und ein beliebtes Ziel gläubiger Besucher. Verehrt wird hier die „Schmerzhafte Mutter“.
Das Kapellchen ist 300 cm hoch, 270 cm breit und 165 cm tief. Es trägt ein Satteldach und ist zur Vorderseite hin offen mit einer Nische und Blausteinumfassung. Ursprünglich enthielt die Nische ein 60 cm hohes barockes Holzbild der Schmerzhaften Mutter aus dem 17. Jahrhundert. Dieses wurde später durch eine Skulptur aus Gips oder Keramik ersetzt.
Ein Bericht aus dem Jahr 1828 dokumentiert die Erhaltung des Kapellchens: Pastor von Gressenich meldete Schäden, die angeblich durch die Eisengrube des Mausbacher Bürgermeisters Schönen und Matthias Ludwig Billstein entstanden seien. Die Bergbehörde stellte jedoch fest, dass die Grube auf einem anderen Gelände lag und die Schäden nicht von dort stammten.
Am 11. März 1976 wurde das 92 qm große Grundstück, auf dem das Kapellchen steht, von der katholischen Kirchengemeinde Vicht an die Kirchengemeinde Mausbach verkauft. Am 12. September 2011 segnete Pastor Norbert Bolz die Kapelle im Rahmen der Marien-Oktav neu ein.
Bis zu ihrem Tod betreute Helene Steffens das Kapellchen. Seit 2011 kümmern sich Anita Weißhaupt und ihr Ehemann Klaus um die Pflege und führten auch eine Renovierung inklusive Neuanstrich durch.
Informationen zur Lage / Lokation
🧭 50.750271 N 6.275659 O
Gemarkung Gressenich (4255), Flur 49, Flurstück 105
Eigentümerin Stadt Stolberg

