Gelegen am alten Düren-Eupener Handelsweg

„De Üll“ (Eule) war ein altes Bauernhaus an der Fleuth, an der Ecke Süßendeller Straße, nur wenige Schritte von der St. Nikolaus Kapelle entfernt. Wahrscheinlich waren die Erbauer des Hofes auch als Stifter am ursprünglichen Bau der Kapelle beteiligt.

Die erste urkundliche Erwähnung der Kapelle stammt aus den Jahren 1748/1749: „[…] die zerfallen St. Nicllaus Capell an der Flutt wider auff erbawen werden sollen […]“. Dies deutet darauf hin, dass die Kapelle bereits im 16. oder 17. Jahrhundert existierte und somit nach dem Bauernhof „De Üll“ errichtet wurde.

Die letzten Bewohner des Hofes trugen den Familiennamen Frantzen, wurden aber meist nur als „Üll“ bezeichnet. Ein Nachkomme, Christian Frantzen, war allgemein als „Üller Kress“ bekannt, während viele den tatsächlichen Familiennamen gar nicht kannten.

Der Hof lag an einer wichtigen Handelsstraße, der Düren-Eupener-Straße, die über Schevenhütte und Krewinkel durch Fleuth führte. Für Reisende aus Richtung Krewinkel war „De Üll“ vermutlich das erste Gebäude, das sie im Ort erblickten.

Über die Herkunft des Namens „De Üll“ gibt es keine gesicherten Angaben. Möglicherweise hängt er mit der Wachsamkeit und dem scharfen Gehör der Eulen zusammen. Frühere Bewohner könnten als Vorposten der Handelsstraße eingesetzt gewesen sein, um ungewöhnliche Militärbewegungen oder „verdächtiges Volk“ zu beobachten – eine Aufgabe, die mit dem Beinamen „De Üll“ in Verbindung gebracht worden sein könnte.

Information zur Lage / Lokation

🧭 50.752695 N 6.278858 O
Gemarkung Gressenich (4255), Flur 48, Flurstück 336
Eigentümerin Stadt Stolberg