Baron Anton Ignaz von Peritzhof zu Ehrenheim

Dieses Haus hieß früher Baronshof (vormals Salmagne Brauhaus oder im Volksmund „Lullu“), weil ehemals, etwa von 1765 bis 1790, sein Bewohner Baron von Ehrenheim war.

Der Baron Anton Hieronymous Ignaz Udalrich von Peritzhof zu Ehrenheim war Leutnant im Kroatischen Szluiner Regiment und Adjutant des Generals Bethlem. Bei einem Gefecht wurde er an der linken Hand verwundet und ging auf ärztliche Verordnung zur Kur nach Aachen. Schließlich scheint ihm das ruhige Leben in Aachen mehr zugesagt zu haben als die in dieser Zeit wohl recht mühevolle militärische
Laufbahn. Darüber hinaus war er wohl noch immer durch die geringe Bewegungsfähigkeit der linken Hand beeinträchtigt.

Wie aus Unterlagen hervorgeht, hatte man ihn bei seinem Regiment tot geglaubt und aus der Offiziersliste gestrichen. 1765 heiratete er in Aachen, übersiedelte bald nach der Eheschließung nach Mausbach und bezog ein Anwesen, das sicherlich aus dem Erbe seiner Frau Anna Maria Therese
stammte. Sie war eine geborene Brammertz und hatte vermutlich Haus, Grundstück und Ländereien geerbt. Die Familie Brammertz betrieb sehr lange in und um Mausbach Brauereien. Von Ehrenheim ließ das (Brau-)Haus umbauen.

Am 17. November 1769 gab ihm der reichsstädtische Magistrat die Erlaubnis zur Errichtung einer Wachstuchfabrik. Wahrscheinlich infolge von Kriegsverlusten und vornehmer Lebensweise schien das Zahlen dem Baron schwer geworden zu sein. Wegen eines Wechselbriefes wurde er von seinem Nachbarn, dem Schöffen Flamm, verklagt. Das Gressenicher Gericht befasste sich öfter mit der Sache und legte dem Baron eine Rechnung über Gerichtskosten von 123 Reichstalern aus den Jahren 1771 bis 1787 vor.

Um 1790 ging der von seinem Besitzer umgebaute und verschönerte Baronshof an Urban Salmagne aus Vaals über, der nach Mausbach kam, während der Baron es bald verließ.

Die Französische Armee schuldete dem Baron 40.000 Livres. Nach deren Abzug blieb diesem nichts anderers übrig, als seinen Schuldnern zu folgen, um die Forderungen zu retten. Nach vielen vergeblichen
Bemühungen zur Erlangung einer Entschädigung ging er nach Paris, wo er bei den Behörden vorstellig
wurde. Welchen Erfolg seine zahlreichen Eingaben schließlich gehabt haben, lässt sich aus den noch vorhandenen Akten nicht feststellen.

Informationen zur Lage / Lokation

🧭 50.754906 N 6.277388 O
Gemarkung Gressenich (4255), Flur 24, Flurstück 502
Eigentümerin Stadt Stolberg

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