Die Familie Imdorf aus Mausbach
Die Familie Imdorf war eine jüdische Familie aus Mausbach, die viele Verwandte gleichen Namens und gleicher Religion in Gressenich hatte. An ihr Schicksal während der Zeit des Nationalsozialismus erinnert seit 2003 der „Familie Imdorf Weg“. Außerdem wurden im November 2016 Stolpersteine vor dem Wohnhaus der Familie in der Gressenicher Straße 33 verlegt.
Martha Imdorf führte in ihrem Haus einen kleinen Textilladen. Ihr Ehemann Josef arbeitete als Maler und war unter anderem am kunstvollen Innenanstrich der Mausbacher Pfarrkirche beteiligt.
Martha Imdorf verstarb bereits im Dezember 1940, nicht nur aufgrund körperlicher Gebrechen, sondern auch aus Gram über die schwierige Situation ihrer Familie unter dem Druck des Nazi-Regimes. Ihre beiden Söhne, Erich und Walter, konnten noch 1939 nach Palästina fliehen – sie waren zu diesem Zeitpunkt 16 und 14 Jahre alt.
Josef Imdorf blieb nach dem Tod seiner Frau zusammen mit dem jüngsten Sohn Helmut in Mausbach zurück. Er versuchte, mit Malerarbeiten den Lebensunterhalt zu sichern.
Bereits 1941 wurden Josef und sein damals 14-jähriger Sohn Helmut von den Nationalsozialisten in ein Stolberger Lager gebracht, wo Willkür, Hunger und Quälerei allgegenwärtig waren. 1942 wurden beide in ein Vernichtungslager deportiert und dort ermordet. Es wird vermutet, dass es sich um ein Lager in der Nähe von Graudenz (Polen) handelte.
Informationen zur Lage / Lokation
🧭 50.761295 N 6.283046 O
Gemarkung Gressenich (4255), Flur 47, Flurstück 144
Eigentümerin Stadt Stolberg
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