Wie entstand der Mausbacher Beiname „Wölleklös“?
Wölleklös – Decke Bunne – Wöllebunne: Wer kennt sie nicht, die Stangenbohnen unserer Gärten? Sie ranken sich an Stangen empor, bilden lange, sichelförmige Schoten, aus denen später die weißen und bunten Bohnen, die „Wölleklös“, gewonnen werden. Aus diesen kochten die Mausbacherinnen seit jeher die beliebten Gerichte, allen voran die traditionelle Bohnensuppe, die Wölleklöszupp.
Der Beiname der Mausbacher hat jedoch zunächst gar nichts mit den Bohnen zu tun. Laut Pfarrer Arnold Ortmanns in seiner Broschüre „Die Geschichte der Pfarre Mausbach“ geht er auf die Verehrung des Heiligen Nikolaus zurück. In der Fleuther Kapelle, die 1880 abgerissen wurde und deren Platz heute ein Stationskreuz ziert, wurden bereits vor der Errichtung der Mausbach Kirche Messen gelesen. Alte Vereinsfahnen aus dem 16. und 17. Jahrhundert zeigten aufgestickte Bilder des Heiligen Nikolaus, was die enge Verbindung des Ortes zu diesem Heiligen belegt.
Da Männer namens Nikolaus in der Mundart „Klös“ genannt wurden, erhielten die Mausbacher den Spitznamen „Musbicher Klös“. Mit der Zeit und ein wenig sprachlicher Fantasie entstand daraus „Wölleklös“ – ein Name, der sowohl den heiligen Nikolaus als auch die berühmten Stangenbohnen symbolisch vereint. Die Mausbacher nahmen ihren Beinamen stets humorvoll an, ähnlich wie in den benachbarten Dörfern.
Informationen zur Lage / Lokation
🧭 50.756879 N 6.277960 O
Gemarkung Gressenich (4255), Flur 24, Flurstück 521
Eigentümerin Stadt Stolberg

