Fundort eines Weihesteins aus dem Jahr 238

Anfang des 1. Jahrhunderts n. Chr. entstand zwischen Gressenich und Mausbach eine römische Bergbausiedlung. Reichhaltige Erzvorkommen von Eisen, Blei und Galmei wurden hier abgebaut und verhüttet. Archäologische Hinweise deuten auch auf eine Messingproduktion hin, beispielsweise die Verarbeitung von Eimern nach Hemmoorer Vorbild.

Die Felder wurden seit Jahrhunderten landwirtschaftlich genutzt, wodurch immer wieder römische Artefakte ans Licht kamen. Besonders bekannt ist ein römischer Weihestein aus dem Jahr 238 n. Chr., der als Gelübde an Jupiter und den Schutzgeist des Ortes diente. Heute befindet sich der Stein an einer Hauswand in Kornelimünster.

1868/69 leitete der Fabrikant Carl Schleicher archäologische Untersuchungen im Gräberfeld ein; die Funde gingen jedoch in den Kriegswirren verloren. 1957 führten die Lehrer Leo Esser und Klaus Lieck weitere Grabungen durch, bei denen Grabbeigaben und Münzen entdeckt wurden.

Der Bereich der Siedlung und des Gräberfeldes steht heute unter Denkmalschutz. Aufgrund der Schwächung des Limes kam es im 4. oder 5. Jahrhundert zu germanischen Überfällen, woraufhin die Siedlung zerstört oder aufgegeben wurde. Ihre Bedeutung lebt in der Sagenwelt der reichen Stadt Gression fort. Später gründeten die Franken außerhalb der Siedlung einen Königshof, der die Grundlage des heutigen Gressenich bildete.

1775 wurde erneut ein römischer Weihestein aus dem Jahr 238 n. Chr. gefunden, der die lange Geschichte des Ortes belegt.

Informationen zur Lage / Lokation

🧭 50.759357 N 6.288969 O
Gemarkung Gressenich (4255), Flur 45, Flurstück 108
Eigentümerin Stadt Stolberg