Zu einem Pfarrhaus gehört auch ein Garten

Pfarrer Heinrich Corsten (1887–1914) erwarb 1907 das Grundstück zur Errichtung eines neuen Pfarrhauses. Historisch gehörte das Gelände 200 Jahre zuvor dem Schmied Willem Geller vom Hohenbüchel. 1911 ließ der örtliche Unternehmer J. Schür nach den Plänen des Kreisbaumeisters van Kann das Pfarrhaus für 18.000 Mark errichten. Für 3.000 Mark baute er eine Gartenmauer, um dem Nachfolger einen nutzbaren Garten zu ermöglichen. Zuvor war das Grundstück verwildert und musste erst bearbeitet werden, ehe ein ansehnlicher Garten entstand.

Der Kirchenvorstand hatte seiner Pflicht, dem Pfarrer einen gebrauchsfähigen Garten bereitzustellen, nicht nachgekommen. Bürgermeister Zielgers ließ daher die Böschung vor dem Pfarrhaus einmauern. Corsten hatte zur Verschönerung der Kirche die Vereine Markus, Marien und Joseph gegründet, deren Sammlungen teilweise für die Gartenmauer verwendet wurden. Dies führte zu Konflikten mit dem Kirchenvorstand und zu Missgunst innerhalb der Gemeinde.

Pfarrer Arnold Ortmanns notierte in seiner Chronik, dass ein unruhiger Gehilfe durch Versammlungen die Bevölkerung gegen Corsten aufbrachte. 1912 erließ die kirchliche Behörde den Befehl, dass der Unruhestifter binnen 24 Stunden Mausbach zu verlassen habe. Trotz der Spannungen setzte Corsten seine Arbeit fort. Er starb nach kurzem Krankenlager am 10. September 1914 im Alter von 74 Jahren, ein Jahr vor seinem Jubiläum, und hinterließ ein herausforderndes Erbe für seinen Nachfolger.

Informationen zur Lage / Lokation

🧭 50.758099 N 6.277293 O
Gemarkung Gressenich (4255), Flur 26, Flurstück 244
Eigentümerin Kirchengemeinde St. Markus Mausbach